von Felix Schmale [01.04.2023]
Anhand von Ortsbesuchen bei verschiedenen Akteur:innen des Lokaljournalismus in Nordrhein-Westfalen soll sowohl fotografisch als auch in kurzen Interviews repräsentativ untersucht werden, wie der Lokaljournalismus in Nordrhein-Westfalen funktioniert. Dabei wurden acht verschiedene Akteur:innen ausgewählt. Entscheidend war in geographischer Hinsicht, dass Akteur:innen sowohl aus urbanen als auch ländlichen Räumen vertreten sind. Es ist wichtig, dass alle medialen Spielweisen des Journalismus, einschließlich Fernsehen, Hörfunk und Zeitungsjournalismus (einschließlich Online-Formate), abgebildet werden.
Daraus ergaben sich folgende Akteur:innen:
Die Medienlandschaft in NRW bietet ein großes Angebot verschiedener Akteur:innen im Regional- und Lokaljournalismus. Neben dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk existieren auch vergleichsweise junge Formate und Angebote des Bürger:innenjournalismus.
Während meiner Ortsbesuche konnte ich einen Einblick in den Arbeitsalltag der verschiedenen Medienhäuser gewinnen. Insbesondere in Bezug auf die Verwendung von Fotografien in der regionalen und lokalen Berichterstattung konnte ich einige Erkenntnisse gewinnen. In allen tagesaktuellen Medien wurden bildredaktionelle Aufgaben von regulären Redakteur:innen übernommen. Lediglich bei RUMS in Münster gibt es einen Fotoredakteur in ihrer Redaktion, der sich ausschließlich auf Reportagen konzentriert. Dies ist auch der einzige Kontext, in dem RUMS Fotografie veröffentlicht. Mir wurde bei der Münsterland Zeitung berichtet, dass sie einen festen Fotografen in der Redaktion haben, der mehrere Tage pro Woche als Freiberufler ausschließlich für MLZ tätig ist.
Bilder sind bei der Fernsehberichterstattung grundlegend. Fotografie wird hierbei eher am Rande eingesetzt, beispielsweise bei der WDR Lokalzeit als Hintergrundbilder im Studio. Meine Ansprechpartner:innen vor Ort betonen jedoch die Wichtigkeit von Bildern. Fotografie spielte bei den besuchten Hörfunkmedien keine entscheidende Rolle. Beim Funkjournal etwa werden Portraitfotos genutzt, um die Gäst:innen anzukündigen und in der Mediathek von NRWision zu zeigen.
Im Institut für Zeitungsforschung spielt Fotografie eine größere Rolle, da hier einige Nachlässe von lokalen Fotografen bewahrt werden. In den archivierten Zeitungen können sowohl zeitgenössische als auch historische Publikationen auf ihren fotografischen Inhalt hin untersucht werden. Bei auf Mikrofilm archivierten Zeitungen muss jedoch auf die originalen Publikationen zurückgegriffen werden, da diese ausschließlich als schwarz-weiß Mikrofilme archiviert werden. Aus einer fotohistorischen Sicht ist dieses Vorgehen relativ suboptimal, aber aus wirtschaftlichen Gründen nachvollziehbar.
Zurück zu Fotojournalismus im Lokalen
fotojournalismus.net – ISSN: 2943-324X – Impressum + Datenschutz