von Felix Schmale [01.04.2024]
Bürger:innenjournalismus bezeichnet die Beteiligung von nicht-professionellen Journalist:innen bzw. engagierten Bürger:innen an der Berichterstattung über Ereignisse, Nachrichten und Themen von öffentlichem Interesse. Im heutigen Zeitalter des Internets und der sozialen Medien spielt der Bürger:innenjournalismus eine wichtige Rolle bei der Diversifizierung von Informationsquellen und der Förderung von Meinungsfreiheit und demokratischen Debatten. Plattformen wie Blogs, soziale Netzwerke und Bürger:innenjournalistische Projekte ermöglichen es Menschen, ihre persönlichen Perspektiven, lokale Geschichten und kritische Analysen zu teilen. Bürger:innenjournalismus ermöglicht es der Öffentlichkeit, sich aktiv an der Nachrichtenproduktion zu beteiligen.
Bei der Aufnahme der Sendung 257 des Funkjournal in Bielefeld. © Felix Schmale/CC BY-NC-ND 4.0
Frank Becker ist ein gelernter und selbstständiger Industriekaufmann mit Interesse an den Medien. Ursprünglich wollte er zum WDR, konnte aber aufgrund der Familienfirma nicht. Seit 2002 betreibt er nebenberuflich das Funkjournal, welches bei Radio Bielefeld ausgestrahlt wird.
Die erste Ausgabe des "Funkjournals" (FJ) wurde im August 2002 bei Radio Bielefeld ausgestrahlt. Geplant hatte ich ein Stadtteilmagazin, doch schon nach drei Sendungen war klar, dass es redaktionell nebenberuflich nicht zu stemmen ist. Daher kam dann die Idee mit Personenportraits auf, die gut zu recherchieren sind. Dabei stelle ich regional prominente Personen, aber auch Personen mit einer interessanten Vita oder Beruf vor. (von Dr. Oetker, Gerry Weber, diverse Minister, Bierbrauer, das gesamt WDR-Team des Landesstudio Bielefeld, Künstler, etc.).
Die Digitaltechnik hat die Produktion des FJ wesentlich vereinfacht und bedeutet gegenüber der Analogtechnik eine riesige Zeitersparnis.
Welche Strategien setzen Sie ein, um die Hörer:innen auch online zu erreichen?
Es gibt zu jeder Sendung einen Videotrailer in der sich die Gäste in 30 sec. vorstellen. Dieser Trailer wird frühzeitig über die sozialen Medien und unsere Homepage veröffentlicht. Dazu gehören auch Pressemeldungen mit einem Foto des Gastes.
Autor des FJ ist Mark-André Strunk, studierter Historiker, der hervorragend recherchiert!
Formate wie das FJ leben vom Zuhören. Leider sind die jüngeren Menschen nicht unbedingt in der Lage wortlastigen Sendungen zu folgen. Ich sehe daher den Bürgerjournalismus auf kurze, knappe Beiträge beschränkt.
Das analoge Radio ist nicht das Zukunftsmedium, das Internet mit Podcasts wird ja regelrecht überflutet. Ob die objektive Information dabei zu kurz kommt mag ich nicht beurteilen, jedenfalls gibt es reichlich Spartenprogramme.
Aktuelle und vergangene Folgen des Funkjournals finden sich in der Mediathek von NRWision.
Die Fragen wurden von Felix Schmale am 07.03.2024 per Email gestellt. Der Ortsbesuch fand am 11.12.23 statt.
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